Kinetaping

Kinetaping

Geschichtliches:

In der Bezeichnung «kinesiologisches Taping» steckt das Wort Kinesis. Dies kommt aus dem Griechischen und bedeutet «Bewegung». In den 70er Jahren entwickelte Dr. Kenzo Kase die Tape-Methode. Sein Gedanke war, dass Bewegung und Muskelaktivität wichtig sind um die Gesundheit zu erhalten. Ende der 90er Jahre kam diese Behandlung dann auch nach Europa. Bei den Tieren startete man um 2000 mit ersten Tests beim Pferd, da man die positiven Erfahrungen aus der Humantherapie auch beim Tier einbinden wollte. Anfänglich scheiterte man am Halten der Tapes auf dem Fell. 2007 setze es sich dann aber auch beim Pferd durch. Und 2012 schlussendlich auch beim Hund.

Das Tape:

Es handelt sich um ein fein gewebtes Baumwollgewebe, das sich um bis zu 140% dehnen lässt. Auf der Rückseite ist wellenförmig, ein sogenannter wärmeaktiver Polyacrylkleber aufgetragen. Dieser Kleber wird durch Wärme aktiviert und erst nach einer gewissen „Aufwärmphase“ (ca. 30 Minuten) hält das Kinesiotape richtig auf der Haut/Fell und kann seine Wirkung voll entfalten.

Die Dicke, das Gewicht und die Dehnbarkeit sind dem der Haut sehr ähnlich. Durch diese Beschaffenheit und da das Tape antiallergisch und atmungsaktiv ist, hält es bis zu einer Woche oder länger.

Ideal sind natürlich kurzhaarige Rassen, aber auch mittellanges Fell, wie zum Beispiel jenes des Golden Retrievers, ist tapebar. Extrem langes Haar müsste leicht geschoren werden.

Wirkungsweisen:

Ein Kinesiotape hat eine sensorische Wirkung auf die Haut bzw. das darunterliegende Gewebe - also Muskel, Faszie, Gelenk, Lymphbahnen usw. und das Tier behält die volle Beweglichkeit. Hierbei geht es um eine Reizung bzw. auch Sog- oder Zugwirkung auf die ebengenannten Gewebsarten und nicht vordergründig um eine Stabilisierung.

Effekte:

- Anregung der Stoffwechselfunktionen

- Verbesserung der Lymphzirkulation durch Hautfalteneffekt => positiver Einfluss bei Ödemen und Schwellungen durch Druckreduktion.

- Verbesserte Wundheilung

- Schmerzreduktion

- Unterstützung der Gelenks- und Muskelfunktionen

- Verbesserung der Propriozeption

Indikationen:

- Chronische Erkrankungen wie Hüftdysplasie

- Bei Ödemen/gestörtem Lymphfluss

- Bei Rückenproblemen wie Skoliose, Spondylose

- Bei Sehnenverletzungen

- Bei Muskelverspannungen und -verletzungen

Kontraindikationen:

- grossflächige Hautverletzung

- Hautallergien

- offene Wunden

- frische Frakturen

- unklare Neuralgien

- diverse Krankheiten (Bsp. maligne Tumore, Diabetes mellitus, Thrombosen…)

Die Anlagetechniken:

Es gibt verschiedene Anlagetechniken, um eben die unterschiedlichen Gewebe zu reizen bzw. positiv zu beeinflussen:

1. Muskel-Technik: Anregend oder beruhigend, je nach Zugstärke des Tapes.

 

         

 

2. Space-Technik: Um die Bänder zu entlasten bzw. um Platz zu schaffen und so eine Schmerzreduktion herbeizuführen.

      

 

3. Faszien-Technik: Um diese Gewebsschicht vermehrt zu durchbluten bzw. drainieren.

 

4. Korrektur-Technik: Um z. B. die Kniescheibe nach innen zu „korrigieren“ oder auch das Wadenbeinköpfchen.

      

5. Lymph-Technik: Hierbei wird die Haut „angehoben“ und es kommt zu verbessertem Lymphabfluss.